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Frankfurter Büromarkt: Optimistisch durch die Krise

Von Null auf Hundert? Ein solches Kunststück wird auch dem Frankfurter Büromarkt nach der Corona-Krise nicht gelingen. Immerhin waren der Investment- und Vermietungsmarkt während des Lockdowns vollkommen zum Erliegen gekommen. Doch der Blick auf die Grundverfassung des Marktes stimmt optimistisch.

Der Büromarkt der Mainmetropole gehört zu den wichtigsten Märkten Deutschlands. Sein Ruf als sicherer Hafen lockt nationale wie internationale Investoren. Während der europäischen Hochphase der Corona-Pandemie wurden geplante Investments jedoch aufgeschoben. „Wir erwarten, dass der Büroinvestmentmarkt um 50 bis 60 Prozent einbrechen und zum Jahresende 2020 etwa drei Milliarden Euro verbuchen können wird“, prognostiziert Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo. Gleichzeitig rechne er damit, dass Nachholeffekte frühestens Ende 2020 oder Anfang 2021 einsetzen dürften.

Stabil trotz Nachfrageeinbruch

Ulrich Höller, geschäftsführender Gesellschafter von der ABG Real Estate Group, ergänzt im Rahmen eines Expertengesprächs: „Anders als während der Finanzkrise 2009 haben wir kein Überangebot an Büroflächen. Von 2021 bis 2023 kommen in Frankfurt jährlich im Schnitt nur rund 150.000 Quadratmeter Bürofläche neu auf den Markt. Rund die Hälfte davon ist bereits vermietet.“ Ein stark anziehender Leerstand und damit Druck auf die Mieten seien daher auch in Zeiten von Corona nicht zu erwarten. Aufgrund der allgemeinen Unsicherheit halte Höller Prognosen jedoch für verfrüht.

Nicht auszuschließen sei Andreas Wende zufolge, dass die Spitzenmieten für Büroflächen in Frankfurt etwas nachgeben werden. Die Durchschnittsmieten dürften dabei jedoch stabil und moderne Flächen in zentralen Lagen weiterhin gut vermietbar bleiben. Dafür sorge nicht zuletzt der Bankensektor als eine der weiterhin wichtigsten Nachfragegruppen. Bei Bestandsbüroflächen sei eine entsprechende Revitalisierung für den Vermietungserfolg unabdingbar, um auf die erwartbare wachsende Nachfrage insbesondere bei preissensibleren Mietern reagieren zu können.

Vermietungsmarkt mit ersten Lebenszeichen

Laut NAI apollo könnten bis zum Jahresende rund 350.000 Quadratmeter Bürofläche in Frankfurt einen neuen Nutzer finden – gegenüber knapp 580.000 im vergangenen Jahr. Der Rückgang fiele damit etwas geringer aus als am Investmentmarkt. Unmittelbar nach den Lockerungen der Kontaktbeschränkungen war zunächst vor allem Aktivität bei Kleinvermietungen zu beobachten, während neue größere Mietvorhaben eher zögerlich aufgenommen werden.

Das ist nicht zuletzt auf die Verunsicherung zurückzuführen, wie sich die Erfahrungen während des Lockdowns auf die Flächenbedürfnisse auswirken werden. Sicher ist Andreas Wende zufolge jedoch eines: Themen wie Homeoffice und Abstandsregelungen werden die Branche begleiten und die Flächennachfrage nachhaltig verändern. Sektorübergreifend dürften langfristig flexiblere, kleinere und effizient nutzbare Flächenlösungen verstärkte Nachfrage erfahren. Der Frankfurter Büromarkt scheint gut gerüstet, um die Herausforderungen zu meistern.

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Kirsten Adrian
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Head of Marketing