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In Deutschlands Büromärkten wird es knapp

Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo, zum deutschen Immobilienmarkt

„Aktuell befindet sich der deutsche Immobilienmarkt noch in einer Hochphase. Sowohl auf den Miet- als auch Investmentmärkten ist mit überdurchschnittlichen Jahresergebnissen zu rechnen. So erwarten wir ein gewerbliches Transaktionsvolumen von 55 bis 60 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2019. Die Flächennachfrage auf den Vermietungsmärkten wird durch das zu geringe Angebot gebremst. Auf dem Investmentmarkt sind indes größere Portfolios am Markt, deren Verkauf den Höhepunkt der derzeitigen Marktphase darstellt. 2020 erwarten wir eine Seitwärtsbewegung der Märkte, bevor es im Zuge von Einsparungen zu einer Verlangsamung von Prozessen und zum Rückgang von Marktaktivitäten kommt.“

Knud Schaaf, Geschäftsführender Gesellschafter von imovo, zum Düsseldorfer Büromarkt

„Im ersten Halbjahr konnten wir mit einem Flächenumsatz von rund 214.000 Quadratmetern das höchste Halbjahresergebnis der letzten zehn Jahre in Düsseldorf verzeichnen. Bei weiterhin sinkendem Leerstand stiegen sowohl die Spitzen als auch die gewichtete Durchschnittsmiete spürbar an, wodurch die Agilität des Düsseldorfer Büromarktes unterstrichen wird. Dieses rekordverdächtige Halbjahresergebnis ist durch eine Vielzahl von Großabschlüssen begründet, wodurch vor allem die Teilmärkte Hafen und Linksrheinisch/Am Seestern sich sehr dynamisch entwickelten und Ihre Umsätze vervierfachen beziehungsweise verdoppeln konnten. Mit einer vergleichsweise hohen Leerstandsquote von 7,1 Prozent verfügt Düsseldorf über ein recht stabiles Flächenangebot, so dass die konstant hohe Nachfrage weiterhin ausreichend befriedigt werden kann.“

Dr. Marcel Crommen, Geschäftsführer von NAI apollo, zum Frankfurter Büromarkt

„Frankfurt hat mit einer starken Büroknappheit in den zentralen Lagen zu kämpfen. Das Angebot kann mit der starken Nachfrage nicht mehr Schritt halten. Marktbestimmend sind die Großdeals mit mehr als 10.000 Quadratmetern. In diesem Cluster konnten wir im ersten Halbjahr 71.700 Quadratmeter Flächenumsatz verzeichnen, eine Verdreifachung im Vorjahrsvergleich. Für die kommenden Monate rechnen wir mit unverändert hohen Marktaktivitäten, wodurch ein Umsatzergebnis auf dem Vorjahresniveau erreicht werden sollte. Dementsprechend wird sich sowohl der Leerstandabbau als auch die positive Mietpreisentwicklung fortsetzen.“

Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo, zum Hamburger Büromarkt

„Der Hamburger Büroflächenvermietungsmarkt verzeichnet ein extrem positives erstes Halbjahr 2019. In den ersten sechs Monaten wurde ein Flächenumsatz von 309.000 Quadratmetern erzielt, womit sowohl der Vorjahreswert um ein Viertel als auch erstmals die 300.000-Quadratmeter-Marke übertroffen wurde. Zurückzuführen ist dieses Ausnahmeergebnis auf mehrere Großabschlüsse. Für die weitere Umsatzentwicklung ist die niedrige Flächenverfügbarkeit unverändert der größte Hemmschuh. Infolge der ausgeprägten Nachfragesituation dürfte aber trotzdem ein Flächenumsatz für das Gesamtjahr 2019 von bis zu 550.000 Quadratmetern realisierbar sein.“

 Uwe Mortag, Geschäftsführer von Larbig & Mortag, zu den Büromärkten Köln und Bonn

„Der Kölner Büromarkt entwickelt sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2019 wie auch in den Vorjahren positiv. Im ersten Halbjahr wurde eine Vermietungsleistung von knapp 134.000 m² Bürofläche erzielt und die Spitzenmiete legte um 21,90 % zu. Das Leerstandsniveau sank erneut auf einen historischen Tiefstand von 2,5%. In Bonn zeigt sich ein ähnliches Bild. Nach dem Rekordjahr 2018 ist der dortige Büromarkt fast leergefegt. Neben der geringen Leerstandsquote (2,4 Prozent) sind die geringe Bautätigkeit sowie die bereits erreichte hohe Vorvermietungsquote der Neubauprojekte ursächlich für das zurückhaltende erste Halbjahr. Beide Standorte verzeichnen parallel zum Angebot eine starke Nachfrage, welche nicht mehr adäquat bedient werden kann.“

Jörg-Dieter Rünzler, Geschäftsführer von Strategpro, über die Metropolregion Rhein-Neckar

„Die Büroteilmärkte in den Oberzentren der Metropolregion Rhein-Neckar bewegen sich weiter auf einem historisch niedrigen Leerstandsniveau (Mannheim: 3,8 Prozent, Heidelberg: 2,7 Prozent, Ludwigshafen: 0,8 Prozent). Die anstehenden Projektfertigstellungen in den Neubauquartieren bzw. auf den Konversionsarealen der Städte werden voraussichtlich zu keiner nennenswerten Entspannung der Angebotsseite führen, da diese Neubauprojekte zur Fertigstellung größtenteils vermietet sind. Andererseits werden in diesem Zuge freiwerdende Flächen im Gebäudebestand zum überwiegenden Teil umfassend revitalisiert oder anderen Nutzungsarten zugeführt und erhöhen somit das Angebotsseite nur unzureichend. Der Mangel an kurz- bis mittelfristig verfügbaren Flächen mit gutem Ausbaustandard sorgt auch in den kommenden Monaten für stabile bzw. leicht steigende Durchschnitts- und Spitzenmieten. Aufgrund des knappen Angebots bei gleichzeitig guter Nachfrage ist im Bereich der Flächenumsätze von einem Wert auf Vorjahresniveau auszugehen. Insbesondere Eigennutzern wird auch in diesem Jahr wieder eine tragende Rolle beim Flächenumsatz zukommen.“

Thilo Hecht, Geschäftsführer von apollo real estate, zum Münchner Büromarkt

„In München gibt es keine B- und C-Lagen mehr. Angesichts der Büroknappheit von nur noch 1,9 Prozent sind nahezu alle verfügbaren Flächen attraktiv. Der Markt bleibt dennoch lebendig. Im ersten Halbjahr wurde ein Büroflächenumsatz von rund 424.000 Quadratmetern in der Stadt verzeichnet, eine der besten ersten Jahreshälften im Analysezeitraum. Der extreme Flächenmangel führt jedoch dazu, dass größere Umsatzanteile mittlerweile auf das Umland und Projektentwicklungen entfallen.“

Stefan Orts, Geschäftsführer von Cubion, zu den Büromärkten des Ruhrgebiets

„Im Ruhrgebiet stehen wir in einem ganz besonderen Spannungsfeld von hoher Nachfrage und unzureichendem Angebot, da hier – anders als in den Bürohochburgen Deutschlands – kaum spekulativ gebaut wird. Eigentlich notwendige Flächenreserven fehlen. Die Büroflächen stehen nicht dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Flexibilität ist aber für die Mietinteressenten ein zunehmend wichtiger Faktor. Kaum ein Unternehmen kann sich heute noch für ein Objekt entscheiden, welches erst in zwei Jahren bezugsfertig wird und sich dann auch noch für 10 oder 15 Jahre mietvertraglich binden. Die Leerstandquoten in Bochum, Duisburg und Dortmund liegen aktuell bei 2,9 %, 2,5 % und 2,2 % mit deutlich fallender Tendenz. Die Märkte verändern sich und die Aufgabenstellungen werden nicht leichter.“

Sven Gruber, Geschäftsführer von Immoraum, zum Stuttgarter Büromarkt

„Mit einer Vermietungsleistung von ca. 142.000 Quadratmetern im ersten Halbjahr verzeichnete der Bürovermietungsmarkt in Stuttgart ein überdurchschnittliches Ergebnis. Auch wenn zwei Großvermietungen mit insgesamt 42.000 Quadratmetern den Gesamtumsatz stark beeinflusst haben, zeugt dies von dem enormen Nachfragedruck. Die Vermietungen führten zu einer weiteren Reduzierung der Leerstandsquote auf nun ca. 2,1 Prozent im Gesamtmarkt und lediglich 0,8 Prozent in der Innenstadt. Der Mangel an Flächen führt insbesondere in der Innenstadt zu erhöhtem Wettbewerb zwischen Unternehmen um die wenigen verfügbaren Büros. Die Nachfrage kann schon lange nicht mehr befriedigt werden, sodass folgerichtig die Durchschnittsmiete auf 15,00 Euro pro Quadratmeter und die Spitzenmiete auf ca. 24,00 Euro pro Quadratmeter angestiegen sind. Teilmärkte wie Bad Cannstatt, Leinfelden-Echterdingen sowie Vaihingen/ Möhringen haben von der Marktentwicklung stark profitiert und rückten noch stärker in den Fokus. Durch den starken Einfluss der Automobilindustrie auf den Stuttgarter Büromarkt bleibt abzuwarten, ob die nachlassende Konjunktur sich zeitnah auch auf die Vermietungsleistungen niederschlägt.“

Michael Wägerle, Geschäftsführer von Objekta Real Estate, zum Ulmer Büromarkt

„Die im vergangenen Jahr um 17 Prozent gestiegene Spitzenmiete in Ulm konnte mit 18 Euro pro Quadratmeter im Neubaubereich dieses Jahr bereits mehrfach bestätigt werden. Da sich die Fertigstellung von einigen Neubauprojekten leicht verzögert, bleibt der Leerstand mit 3,8 Prozent auf einem konstant niedrigen Niveau. Ungefähr zwei Drittel des Leerstands befindet sich in Gebäuden mit unterdurchschnittlichem Ausstattungsniveau und mangelnder Gebäudeflexibilität in peripheren Lagen. Das heißt die Nachfrage nach Büroflächen im Bestand mit Standardausstattung zu einer durchschnittlichen Quadratmetermiete kann nicht annähernd befriedigt werden. Großflächige Abschlüsse sind kaum zu verzeichnen, sodass wir davon ausgehen, dass der vergleichsweise niedrige Flächenumsatz aus dem Vorjahr dieses Jahr kaum übertroffen wird.“

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