Unser Blog

„Unser Anspruch: In jedem Objekt mindestens eine Innovation“

Die Themen Nachhaltigkeit, Wohlbefinden, Design und Technologie prägen seit einigen Jahren die Anforderungen an moderne Büroflächen – und somit auch den Arbeitsalltag von Jens Fieber, Commercial Director und Head of Hamburg beim Projektentwickler EDGE. Er entwickelt mit seinem Team immer wieder neue Konzepte, um Mensch und Büro noch enger miteinander zu verzahnen. Wir haben ihn zum Interview getroffen.

Nachhaltigkeit und Innovation: Geht das eine ohne das andere?

Wir bei EDGE meinen ganz klar: Nein. Denn damit ein Gebäude nachhaltig wird, braucht es innovative Ansätze. Für den Bestand bedeutet das, zunächst mit dem zu arbeiten, was man vorfindet. Man kann also nicht wie beim Neubau von vorneherein in allen Punkten auf Nachhaltigkeit hin entwickeln. Dabei möchte ich jedoch betonen, dass sich auch im Neubau die Anforderungen zum Teil schnell verändern. In der Praxis kommt es nicht selten vor, dass sich noch in der Bauphase Anforderungen verändern und wir dementsprechend umsteuern oder korrigieren. Deshalb ist es auch wichtig, schon bei Beginn der Entwicklung unserer Gebäude auf innovative und flexible Nutzungs- und Konzeptideen zu setzen. Nur so können wir Gebäude entwickeln bzw. Flächen konzipieren, die in der Zukunft „funktionieren“. Diesem Anspruch gerecht zu werden ist oft ein echter Spagat in der Immobilienbranche, in der Projekte für Jahrzehnte entwickelt werden und sich verändernden, hochkomplexen Anforderungen dauerhaft gerecht werden müssen. Zu echter Innovation gehört auch, bekannte Materialien sinnvoller oder einfach besser einzusetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist Holz, das seit einigen Jahren im Bau eine Renaissance erlebt. Zur CO2-Reduktion können zum Beispiel auch vorfabrizierte Module einen wertvollen Beitrag leisten.

Welche Technologien sind unabdingbar? Und welche machen Immobilien einfach nur teuer?

Kurz und knapp: Digitale Technologien. Das geht bei der Planung los, mit BIM, über die technologische Konzeption und Ausstattung des Gebäudes, die Steuerung des Bauablaufs, den Betrieb, bis hin zu einem Re-Development oder auch Rückbau. Denn nur wenn man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes digitalisiert, kann man Nachhaltigkeit maximal effektiv und effizient realisieren.

So haben wir in Partnerschaft mit Technologieunternehmen Plug-and-Play-Multisensoren entwickelt. Diese hocheffizienten und extrem kleinen Sensoren messen Schalldruck, Luftqualität, Lichtverhältnisse, Temperatur und Raumnutzung. Ihre Platzierung in eigens entwickelten Plug-and-Play-Modulen, die in den Lampenelementen verbaut sind, ermöglicht den unkomplizierten Austausch durch kommende Sensorgenerationen. Um diese Technologien und die damit verbundenen Vorteile auch in den Bestand bringen zu können, haben wir übrigens EDGE NEXT entwickelt. Die EDGE NEXT-Plattform nutzt die Sensoren und Quellen, um nicht nur Daten zu sammeln, sondern auch wertvolle und umsetzbare Erkenntnisse über die Nutzung und das Funktionieren von Gebäuden zu liefern. Die Technologie kann uns enorm dabei helfen, Energie, Kosten und Zeit zu sparen, auch - oder: gerade im Bestand.

Last but not least kann uns die Digitalisierung bei der dauerhaften Ressourcenschonung helfen, über Generationen. Bestes Beispiel dafür ist das digitale Materialkataster MADASTER, das EDGE mit großem Enthusiasmus unterstützt. BIM-basiert werden auf der MADASTER-Plattform alle Bestandteile und Materialien eines Gebäudes erfasst und sind so für künftige Nutzungen verfügbar und verbleiben im Nutzungszyklus.

Am Ende des Tages bleiben Gebäude „Einzelstücke“. Also gilt es, jedes Mal genau hinzuschauen, wie viel Digitalisierung gebraucht wird und sinnvoll ist. Digitalisierung – und das gilt im Grunde für jede Technologie – sollte niemals Selbstzweck sein.

Auf welche technologischen Entwicklungen freuen Sie sich am meisten?

Ich freue mich auf den Moment, in dem mein Smartphone mir sämtliche technisch-administrativen Aufgaben beim Nutzen eines Gebäudes abnimmt. Wenn ich also einen Termin habe, dann weiß die Schranke am Eingang, dass ich berechtigt bin, das Gebäude zu betreten. Wenn ich den Fahrstuhl betrete, fährt dieser mich automatisch in das richtige Stockwerk. Das Modell lässt sich unendlich weiterdenken – und hat durchaus hier und da einen Science-Fiction-Charakter. Dabei geht es in erster Linie um Lösungen, die unsere Effizienz im Alltag erhöhen – um dadurch mehr Zeit für die schönen und sinnvollen Dinge zu haben. Denn neben der Nachhaltigkeit ist Wohlbefinden wohl der wichtigste Faktor bei all unseren Entwicklungen. Und das Wohlbefinden darf nicht an der Bürotür enden. Oder eben im Fahrstuhl. Dazu gehört auch eine ausgewogene Work-Life-Balance, die durch solch innovative Ansätze deutlich verbessert werden kann.

Beschreiben Sie in fünf Worten das Büro der Zukunft.

Flexibel, hell, spannend und mit guter Luft. Das mag banal klingen. Aber ein „gutes Betriebsklima“ gründet eben unter anderem darauf, dass die Mitarbeiter atmen können. Und das meine ich wörtlich. Natürlich müssen auch die Flächen selbst durch ihre Konzeption das Betriebsklima aktiv mitgestalten – und zwar im besten Sinne. Dazu sollten die Flächen die Aufgaben und Bedürfnisse der Teams widerspiegeln.

Vielen Dank für das Interview!

 

Über Jens Fieber:

Jens Fieber ist Commercial Director und Head of Hamburg bei EDGE, einem ESG-getriebenen Immobilienunternehmen, das eine neue Generation von effizienten, intelligenten und klimafreundlichen Bürogebäuden entwickelt, bei denen die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mieter und Nutzer im Zentrum stehen.

Jens Fieber hat den Young Leader Chair Hamburgs der gemeinnützigen Forschungs- und Bildungsorganisation Urban Land Institute (ULI) inne. Zuvor war er u. a. als Asset und Investment Manager für unterschiedliche Branchengrößen international tätig.

 

Zurück

Unsere Themen

Ansprechpartner

Kirsten Adrian .jpg
Kirsten Adrian
apollo real estate GmbH & Co. KG
Head of Marketing