Dieser Kommentar von Andreas Wende erschien zuerst am 31.7.2021 im Tagesspiegel
Seit Ende des vergangenen Jahres müssen Verkäufer, die einen Makler und seine Leistungen für den Verkauf bestellen, die Courtage mindestens zur Hälfte tragen. Den Rest der Kosten trägt der Käufer. Wenn Sie mich fragen, klingt das durchaus fair. Besser noch: Da Makler häufig deutlich mehr Leistungen für Verkäufer erbringen, also etwa die Exposé- Erstellung, Bewertung und Kaufvertragsabwicklung, wäre es sogar gerechtfertigt, Verkäufer stärker zu belasten – im Sinne eines echten Bestellerprinzips. Aber nun gut, eine hälftige Beteiligung an der Courtage ist ein guter Kompromiss. Doch nun ist es plötzlich wieder da – zumindest in Berlin: Das Märchen der preistreibenden Provisionsregelung für Makler. Mehrere Marktteilnehmer behaupten nämlich, dass die Courtagebelastung für Verkäufer plötzlich dazu führt, dass die Wohnungskaufpreise in Berlin steigen. Sie behaupten, dass sie dazu gezwungen wären, zu hohe Kaufpreise für eine Immobilie anzusetzen, um das Verkaufsmandat zu erhalten. Kleine selbstständige Maklerunternehmen sollen dem Vernehmen nach illusorische Kaufpreise versprechen.
Weiterlesen … Bequem, aber eben unfair....