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Eine verlorene Immobilien-Generation?

Von Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo

 

Seit Anfang 2020 spricht die gesamte Immobilienwirtschaft über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Mieter, unsere Assets und unsere Unternehmen. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr oft mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Partnern darüber diskutiert, welche Effekte wir erkennen, welche nachhaltig sind und wie wir darauf reagieren können. Das ist existenziell. Und es beschäftigt uns alle.

Ein Großteil aller Gespräche, die ich führen durfte, fanden selbstverständlich virtuell statt. Der virtuelle Austausch hat zahlreiche Vorteile: An- und Abreise entfallen, die Effizienz der Gespräche steigt, man ist schneller und besser erreichbar. Sicher werden wir virtuelle Termine auch nach überstandener Pandemie als Grundlage unserer Arbeit nutzen, auch wenn der persönliche Austausch nicht ersetzt werden kann.

Nicht den Anschluss verlieren

Aber je länger die Pandemie andauert, desto klarer zeichnet sich dieses Bild vor meinem inneren Auge ab: Wir schaffen der „nächsten Immobilien-Generation“, die sich derzeit noch in der Ausbildung, im Studium oder im ersten Job befindet, ein Problem, das sie kaum alleine lösen kann. Sie kann nur schwerlich ein Netzwerk aufbauen, zumindest nicht auf traditionellem Wege. Sie kann nicht ohne Weiteres von älteren Kollegen lernen, beziehungsweise nur virtuell, und dabei auch ganz zufällig neue Erkenntnisse erlangen. Ihr fehlt der Austausch in der Kaffeeküche, vor einem Veranstaltungsraum und auf der Messe. Ihr fehlen Kundentermine, in denen sie diese gewinnen und von sich und ihren Leistungen überzeugen können. Diese nächste Immobilien-Generation hat neben all den Auswirkungen der Pandemie auf Immobilien also eine weitaus größere Herausforderung: Könnte es sein, dass sie den Anschluss verliert? Das dürfen wir nicht zulassen. Schließlich bedeutet in der Krise lernen gleichzeitig auch für gute und schlechte Zeiten vorbereitet zu sein. Und diese Fähigkeiten sind für alle Immobilienunternehmen wertvoll.

Messen und Events: nicht nur inhaltlich wichtig

Ich selbst war in den letzten Jahren und Jahrzehnten bei zahlreichen Messen, Kongressen und Events. Inhaltlich haben mich diese Veranstaltungen gewiss weitergebracht. Noch entscheidender war aber, dass ich hier meine Netzwerke entwickeln konnte. Ich durfte viele Immobilienexperten kennenlernen, Kontakte knüpfen und daraus Geschäft generieren. Mein Beruf des Immobilienberaters basiert auf diesen Netzwerken. Bei den aufgeführten Gelegenheiten kann man anderen Menschen buchstäblich auf Augenhöhe begegnen. Wenngleich ich auch während der Corona-Pandemie regelmäßig bei virtuellen Veranstaltungen zu Gast war und bin – Veranstalter wie Builtworld und die Immobilienjunioren haben spannende digitale Konzepte entwickelt. Aber irgendwie fehlt doch etwas, oder? Virtuelle Netzwerke, auch bei LinkedIn und weiteren sozialen Medien, sind ein wichtiges Fundament. Gefestigt und belastbar wird es aber durch den persönlichen Austausch.

Niemanden allein lassen

Was darüber hinaus fehlt, ist natürlich auch der persönliche Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Vielen fällt es einfach leichter, Fragen im analogen Gespräch zu stellen, Ängste zu äußern oder einfach zu lernen. Diese Gespräche sind zu einer Rarität geworden. Doch wir als Führungskräfte müssen uns bei allen Vorteilen der Digitalisierung die Zeit für unsere nächste Generation nehmen, Gelegenheiten schaffen und sie in dieser kontaktarmen Zeit richtigführen. Heute noch virtuell, bald auch wieder analog. Wir dürfen niemanden allein lassen. Ich erlebe in meinem Alltag wunderbare und engagierte Professionals, die lernen wollen. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese jungen Menschen den Spaß an Immobilien verlieren, nur weil ihnen der Kontakt fehlt. Wir müssen unsere nächste Immobilien-Generation eng durch die Pandemie begleiten und ihnen alles mitgeben, was sie brauchen, um diese Krise für sich nutzen zu können.

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Die Dystopie des Digitalmaklers

Von Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo

 

Das wichtigste Investment meiner Familie war unser Eigenheim. Ich erinnere mich genau. Wir betraten das Haus und schnell war klar, dass wir es haben wollten. Ich schaute meiner Frau in die Augen und wusste, dass wir ein Kaufangebot unterbreiten wollen. Und die Entscheidung war goldrichtig. Wir fühlen uns wohl in unseren eigenen vier Wänden.

 

Mit dieser Erfahrung stehe ich nicht allein. Jedes Jahr finden viele Deutsche ein passendes Zuhause, ein passendes Büro, eine passende Ladenfläche, die sie kaufen oder mieten. Für die meisten ist diese Situation ein unvergesslicher Moment. Schließlich ist eine Immobilie immer auch ein Mittelpunkt. Ein Mittelpunkt der Familie, des Berufs und des eigenen Traums. Als Immobilienberater habe ich das Privileg, oft in solchen besonderen Momenten dabei zu sein. Ich erinnere mich an viele Anekdoten und strahlende Augen. Das ist auch das, was meinen Beruf ausmacht.

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Trendthema Untervermietung

Von Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI Apollo

Die Pandemie hält an. Das ist die schlechte Nachricht. Es gibt aber auch eine gute: Die Resilienz unserer Branche und unserer Mieter ist erfreulich hoch. Gleichzeitig sehen wir in vielen Bereichen die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich vor Augen. Viele Menschen etwa gewöhnen sich gerade notgedrungen daran, mobil zusammenzuarbeiten und lernen die Vorzüge zu schätzen. Zahlreiche Unternehmen stellen sich bereits darauf ein, dies in die Zeit nach der Pandemie zu übertragen. Und so vergeht aktuell keine Woche, ohne dass über diese und weitere Auswirkungen von Covid-19 auf den Büroimmobiliensektor gesprochen wird. Nahezu täglich erscheinen neue Studien, Analysen und Umfragen, die in alle Richtungen erzeigen. Erst kürzlich veröffentlichte etwa das IW Köln eine neue Umfrage, aus der hervorgeht, dass „lediglich“ 6,4 Prozent der befragten Unternehmen ihre Büroflächen reduzieren wollen.

 

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Kirsten Adrian
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