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NAI apollo: Bürovermietungsmarkt Frankfurt zur Jahresmitte 2021 durch steigende Marktaktivitäten geprägt

Frankfurt am Main, 01.07.2021 – Der Frankfurter Büroflächenmarkt präsentiert sich zur Jahresmitte 2021 einhergehend mit den sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen und der wachsenden Impfquote sowie den damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Öffnungsschritten mit steigenden Marktaktivitäten. „Die Unternehmen agieren wieder lebhafter und blicken zuversichtlicher in die Zukunft“, so Andreas Wende, Geschäftsführer von NAI apollo. Dementsprechend verzeichnet der Frankfurter Büromarkt in den ersten sechs Monaten 2021 einen Flächenumsatz durch Vermietungen und Eigennutzer in Höhe von 171.800 Quadratmetern. Auf das zweite Quartal entfallen hiervon 95.600 Quadratmeter, nachdem in den ersten drei Monaten ein Umsatz von 76.200 Quadratmeter erfasst wurde. „Die Marktbelebung hat somit vor allem in den letzten Monaten eingesetzt. Infolgedessen überflügelt das Halbjahresresultat den Vorjahrestand von rund 116.000 Quadratmetern um ca. 50 Prozent. Dennoch liegt das Umsatzergebnis unverändert deutlich unter dem langfristigen Schnitt. So ist das Zehnjahresmittel um 18 Prozent unterschritten worden“, erklärt Martin Angersbach, Director Business Development Office Germany bei NAI apollo. Das aktuelle Quartal ordnet sich im unteren Mittel der letzten Jahre ein (Schnitt jeweils zweites Quartal 2011 – 2020: 110.000 Quadratmeter).

Mit den steigenden Neuvermietungszahlen hat die Bedeutung von Mietvertragsverlängerungen nach aktiver Marktsondierung etwas abgenommen. Innerhalb der ersten sechs Monate sind hier insgesamt rund 45.000 Quadratmeter verbucht worden.

 

Umsatzzunahmen in nahezu allen Größenklassen

„Eine Zunahme der Flächenumsätze im Einjahresvergleich zeigt sich in nahezu allen Größenklassen. Während Deals unterhalb von 1.000 Quadratmetern ein Plus von 16 Prozent auf 71.000 Quadratmeter verzeichnen, liegen die Zuwachsraten bei Abschlüssen oberhalb der Schwelle von 1.000 Quadratmetern teils noch merklich höher“, erläutert Dr. Konrad Kanzler, Head of Research bei der NAI apollo group. So hat sich das Umsatzvolumen in den Größenklassen „1.000 – 2.500 Quadratmeter“ sowie „>10.000 Quadratmeter“ auf 30.500 Quadratmeter bzw. 35.000 Quadratmeter mehr als verdoppelt. Im Segment „5.001 – 10.000 Quadratmeter“ sind 25.400 Quadratmeter registriert worden, nachdem hier im Vorjahreszeitraum kein Abschluss erfasst werden konnte.

 

Nestlé Anmietung größter Umsatz zur Jahresmitte

Die größte Anmietung innerhalb der ersten sechs Monate ist im zweiten Quartal durch Nestlé getätigt worden. Das Unternehmen hat rund 20.000 Quadratmeter in der Projektierung "Kreisler" (Baseler Straße / Gutleutstraße) angemietet. Dahinter folgt der Eigennutzerbaustart durch Siemens in Gateway Gardens, der bereits im ersten Quartal in die Statistik eingeflossen ist. Von dem über 35.000 Quadratmetern Fläche bietenden Gebäude wird Siemens selbst 15.000 Quadratmeter beziehen. Ebenfalls in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 fand der drittgrößte Abschluss statt – die Anmietung des Jobcenters im Palazzo Fiorentino in der Gerbermühlstraße mit mehr als 7.600 Quadratmetern Bürofläche.

Die größten Umsätze spiegeln sich deutlich in der Branchenverteilung wider. So führt die Branche „industrielle Produktion & verarbeitendes Gewerbe“ das Ranking mit 62.600 Quadratmetern bzw. einem Anteil von 36,4 Prozent an. Es folgen das „Bau- & Immobiliengewerbe“ mit 17.200 Quadratmetern sowie „öffentliche Einrichtungen“ mit 14.200 Quadratmetern. Die traditionell starken „Banken, Finanzdienstleister & Versicherungen“ belegen im ersten Halbjahr 2021 lediglich Rang vier mit rund 14.000 Quadratmetern.

Die umsatzstärkste Hauptlage in den ersten sechs Monaten 2021 ist abermals der „CBD“ mit einem Anteil von 54 Prozent. Unter den einzelnen Teilmärkten stechen die durch die Großdeals gekennzeichneten Bereiche „Flughafen“ mit 16,5 Prozent sowie das „Bahnhofsviertel“ mit 15,2 Prozent Umsatzanteil heraus.

 

Spitzenmiete stabil, Durchschnittsmiete steigt wieder

„Während das Spitzenmietniveau des Frankfurter Büromarktes auch im zweiten Quartal stabil bei 46,00 € pro Quadratmeter verbleibt, ist bei der Durchschnittsmiete nach einem Rückgang im ersten Quartal wieder ein Plus zu verzeichnen. Vor allem großflächige Projektanmietungen lassen den Schnitt auf 22,40 € pro Quadratmeter nach 21,90 € pro Quadratmeter im Vorquartal zulegen“, so Kanzler.

Der Flächenbestand im Frankfurter Marktgebiet beträgt zum Ende des zweiten Quartals rund 11,45 Mio. Quadratmeter. Hierzu haben auf der einen Seite Flächenabgänge in Höhe von 4.500 Quadratmetern sowie auf der anderen Seite Fertigstellungen über 22.200 Quadratmeter beigetragen. Zu den fertiggestellten Projekten der letzten drei Monate zählt beispielsweise der erste Bauabschnitt des Bürogebäudes in der Frankfurter Straße 100 in Eschborn mit 14.800 Quadratmetern Bürofläche.

Für das Gesamtjahr 2021 beläuft sich das derzeit erwartete Projektvolumen auf 190.800 Quadratmeter Bürofläche, wovon nur noch 22 Prozent verfügbar sind. Im kommenden Jahr wird zum derzeitigen Zeitpunkt mit zusätzlichen 209.000 Quadratmetern bei einer aktuellen Vorvermietungsquote von 48 Prozent gerechnet.

 

Leerstandzunahme schwächt sich ab

Der Leerstand auf dem Frankfurter Büroflächenmarkt weist weiterhin eine zunehmende Entwicklung auf, im Vergleich zu den Vorquartalen allerdings in abgeschwächter Form. Zum Stand Ende Juni 2021 beträgt der marktaktive Leerstand – also von solchen Büroflächen, die innerhalb von drei Monaten nach Mietvertragsunterzeichnung beziehbar sind – rund 951.000 Quadratmeter. „Damit ist dieser im Vergleich zum Vorquartal um 6.000 Quadratmeter angestiegen. Die Leerstandsquote beläuft sich unverändert auf 8,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Flächenverfügbarkeit um 218.000 Quadratmeter bzw. 1,9 Prozentpunkte angestiegen“, erläutert Angersbach die Entwicklung.

 

Positives zweites Halbjahr 2021 erwartet

Die Anzeichen einer Markterholung auf dem Frankfurter Büromarkt werden deutlicher. Sollten der derzeitige Impferfolg sowie die niedrigen Corona-Neuinfektionszahlen gepaart mit der wirtschaftlichen Öffnung in den kommenden Monaten Bestand haben, dürfte sich der positive Trend in der zweiten Jahreshälfte festigen. „Entsprechend sollte sich der Leerstand mittelfristig stabilisieren und die Umsatzentwicklung mit einem Ergebnis oberhalb des Vorjahresniveaus enden“, so Wende.

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